Marktgeschehen

Für die aktuelle Gold-Schwäche gibt es keine fundamentalen Gründe

Die Krisenherde in aller Welt schwelen weiter, doch die Finanzmärkte setzen ihre Party fort – viele Marktbeobachter sehen diese Entwicklung mit Skepsis. Denn inzwischen gibt es zum Gold und Silber kaum noch eine solide Investment-Alternative.

Robert Hartmann, Geschäftsführer des Edelmetallhändlers “pro aurum” weist in einem aktuellen Marktkommentar für den “Newsroom” darauf hin, dass der Druck auf die Edelmetalle bereits seit der zweiten Aprilhälfte anhält. Der Geschäftsführer von pro aurum macht dafür eine vermeintlich nachlassende politische Unsicherheit in Europa verantwortlich. Allerdings seien im April beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares massive Kapitalzuflüsse zu beobachten gewesen. Robert Hartmann rechnet vor, dass die Goldmenge von 832,32 auf 853,36 Tonnen, also um satteplus 21,04 Tonnen angestiegen ist. Auch Xetra-Gold ist dem Bericht zufolge in Deutschland immer stärker gefragt.

In seinem Marktkommentar stellt Robert Hartmann klar, dass er erstaunt darüber ist, dass die Notenbanken trotz einer markanten Erholung der Wirtschaftslage weiterhin im Krisenmodus unterwegs seien. „Weltweit drucken Notenbanken monatlich umgerechnet 200 Milliarden Dollar, um Staatsanleihen zu kaufen“, erklärt Hartmann. Wirtschaftswachstum wird nach seiner Einschätzung inzwischen ausschließlich über höhere Schulden generiert. „Für mich ist dieses Modell alles andere als nachhaltig und wird deshalb letztendlich scheitern“, stellt Robert Hartmann klar.

Er weist auch darauf hin, dass am Edelmetallmarkt derzeit durchaus auf hohem Niveau gejammert wird. Tatsächlich hat Gold jede andere Anlageklasse hinter sich gelassen. Und weil die Geldmenge schneller als das Angebot an Edelmetallen wächst, muss der Kurs von Gold und Silber nach Einschätzung von Robert Hartmann steigen. Er befürchtet, dass die Nominalzinsen niedrig bleiben und die Realzinsen bei null pendeln oder sogar negativ bleiben. Dies ist eine gute Voraussetzung für steigende Goldpreise in der Zukunft.

About the author

Sebastian Wieschowski

  • Hallo und danke für diesen Artikel. Ich sehe das genauso. Ich spüre und lese das gleiche Gejammer auf meinem Videokanal in den Kommentaren. Teilweise geht es sogar soweit, dass hier die Gold- und Silberbestände verkauft werden und der Wert in Bitcoins oder Aktien umgetauscht werden. Also dort, wo die Stimmung momentan auf höchsten Niveau ist. Wir haben Anfang 2016 ein Tief im Goldpreis (allerdings in Dollar) gesehen. Im Euroraum, was ja für uns als Gold- und Silberanleger entscheidend ist, haben wir eine sehr gute Entwicklung des Preises nach oben gesehen. Ich persönlich sehe es aber so, dass hier erst der Anfang einer weiteren großen Aufwärtsbewegung gelegt wurde. Immer wieder stelle ich fest, dass viele Gold- und Silberkäufer das Edelmetall zum spekulieren kaufen. Das ist aber nicht richtig und ein krasser Fehler! Es ist eine Versicherung und ein Werterhalt. Viele Grüße Markus

  • >