Europa Numismatik

US-Amerikaner geben Münzen an Salzburger Museum zurück

Nach mehrjähriger Vorarbeit und aufwändiger Recherche durch die „American Numismatic Society“ wurden nun 94 Stück aus dem Zweiten Weltkrieg nach Österreich überstellt. Am 26. Mai erfolgte die „Repatriierung“ von 94 mittelalterlichen Münzen, welche 1945 aus dem Museum „Carolino Augusteum“ in Salzburg gestohlen wurden.

“Diese Gruppe von Münzen kam 1995 zu dem ANS, nachdem unser verstorbener Unterstützer, Herr Chester L. Krause, die Aufmerksamkeit der Kuratoren auf sich gezogen hatte. Herr Krause hatte erfahren, dass es sich um diese Münzen handeln könnte, die aus einem Museum in Österreich im Jahr 1945 gekommen sein könnten”, heißt es in einer Pressemitteilung der ANS. Krause spendete der ANS die Mittel, um die Münzen zu kaufen und dadurch sicherzustellen, dass sie an einen rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden konnten.

Chester Krause, einer der bekanntesten Numismatiker der USA, hatte die Münzen wiederbeschafft und infolge der Digitalisierung von Akten aus dem Archiv der „American Numismatic Society“ den rechtmäßigen Besitzern zugeordnet werden. Die meisten der Münzen wurden laut ANS während des 2. Weltkrieges in Truhen gepackt und in einer Salzgrube außerhalb von Salzburg versteckt. Amerikanische Streitkräfte nahmen sie im Juni 1945 an sich und  gaben 1.400 der Münzen an das Museum zurück, doch ein Rest blieb verschollen.

Nun konnten der Direktor des Salzburger Museums, Martin Hochleitner und der Museums-Anwalt Peter Lechenauer in New York City die Rückführung vornehmen. Diese Münzen stellen nach Einschätzung der ANS ein wichtiges Zeugnis für das Studium der Geschichte von Salzburg und Österreich dar. Zu den Höhepunkten gehören nach Angaben der ANS ein Goldflorin des Erzbischofs Pilgrim II. von Salzburg (1365-1396), ein silberner Pfennig des gleichen Erzbischofs, ein Silber-Pfennig des Erzbischofs Hartwig von Salzburg (991-1023) und ein böhmischer Groschen der Jahre um 1400.

Direktor Dr. Ute Wartenberg kommentierte der Pressemitteilung zufolge die Rückkehr der Münzen nach Österreich folgendermaßen: “Wir freuen uns, dass diese interessanten Münzen in das Museum zurückkehren werden, wo sie hingehören und wo die Leute sie sehen und studieren werden. Ich bin auch dem verstorbenen Chet Krause besonders dankbar für seine außergewöhnliche Initiative bei dem Versuch, das österreichische Erbe zu bewahren.”

 

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Sebastian Wieschowski

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